Europäische Partnerschaften: Neu strukturiert für mehr Impact und Transparenz

Europäische Partnerschaften sind Initiativen, bei denen sich die EU-Kommission und private und/oder öffentliche Partner gemeinsam verpflichten, ein Forschungs- und Innovationsprogramm zu unterstützen. Private Partner können z.B. aus der Industrie kommen, öffentliche Partner können z.B. Ministerien sein. Im Kontext der Partnerschaften gibt es spezifische Förderaufrufe und zum Teil eigene Arbeitsprogramme.

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Partnerschaften im Bereich Energie

Die Clean Energy Transition Partnership (CETPartnership) ist eine transnationale Initiative zur gemeinsamen Förderung von Forschung, Technologieentwicklung und Innovation (FuE/I) im Bereich Energie.

Durch die gemeinsame und länderübergreifende Förderung von Forschungsprojekten soll die Energiewende unterstützt und beschleunigt werden.

Die Partnerschaft baut auf den beteiligten regionalen und nationalen FuE/I -Förderprogrammen auf und führt ab 2022 bis 2027 jährlich jeweils einen Förderaufruf (Joint Call) in den verschiedenen Themengebieten der Energieforschung und -entwicklung durch. An den ersten beiden Calls in den Jahren 2022 und 2023 sind mehr als 50 Partner aus über 30 Ländern beteiligt. Für diese beiden Calls haben die Partner insgesamt Fördermittel in Höhe von 210 Millionen Euro vorgesehen.

Die verschiedenen Themengebiete der CETPartnership werden in den sogenannten ‚Transition Initiatives‘ (TRIs) abgebildet:

  • TRI 1: Integrated Net-zero-emissions Energy System
  • TRI 2: Enhanced zero emission Power Technologies
  • TRI 3: Enabling Climate Neutrality with Storage Technologies, Renewable Fuels and CCS (Carbon Capture and Storage) and CCU (Carbon Capture and Utilisation)
  • TRI 4: Efficient zero emission Heating and Cooling Solutions
  • TRI 5: Integrated Regional Energy Systems
  • TRI 6: Integrated Industrial Energy Systems
  • TRI 7: Integration in the Built Environment 

Die Themenschwerpunkte der einzelnen TRIs sowie die Strategie und Zielsetzung der Partnerschaft ist in der Strategischen Forschungs- und Innovationsagenda (Strategic Research and Innovation Agenda: SRIA) beschrieben.

Nähere Informationen zur Partnerschaft und den Ausschreibungen gibt es auf der Webseite der Clean Energy Transition Partership.

Für deutsche Antragstellende gibt es verschiedene Möglichkeiten, sich auf nationaler oder regionaler Ebene auf die Calls der CETPartnership zu bewerben:

  • National:

    o   über das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK)

  • Regional:

    o   über das Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen (MWIKE)

    o   über das Sächsische Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus (SMWK) 

Die spezifischen Teilnahmebedingungen für Antragstellende in Deutschland sind in den „National Requirements“ festgelegt, die für jede Ausschreibung aktualisiert und auf der CETPartnership Website unter der aktuellen Joint Call-Seite veröffentlicht werden.

 

Joint Call 2024

Der CETPartnership Joint Call 2024 ist die dritte jährliche kofinanzierte Ausschreibung im Rahmen der CETPartnership. Um verschiedene Themen und FuE-Maßnahmen abzudecken, ist die Ausschreibung in zehn Call-Module gegliedert, die auf verschiedene Energietechnologien und/oder -systeme sowie auf forschungs- und innovationsorientierte Ansätze auf verschiedenen Technologiereifegraden (TRL) abzielen, die sich gegenseitig ergänzen und vervollständigen.

Alle Dokumente zum Joint Call 2024, einschließlich die National Requirements, sowie den Zugang zur Matchmacking-Plattform und zum Einreichungsportal finden Sie hier.

Weiterführende Informationen zum Joint Call 2024 finden Sie in den Präsentationsfolien des Webinars „Beteiligungsmöglichkeiten am Joint Call 2024 für Antragstellende in Deutschland“, das am 06. September 2024 online stattgefunden hat.

CETPartnership JC2024 Einführung

CETPartnership JC2024 Beteiligungsregeln Bund

CETPartnership JC2024 Beteiligungsregeln NRW

CETPartnership JC2024 Beteiligungsregeln Sachsen

In den Dokumenten finden Sie auch die Kontaktdaten der Ansprechpersonen für die verschiedenen Call Module in den jeweiligen Förderorganisationen.

 

Ihre Ansprechpartnerinnen: Ute Micke | und Marina Maicu |  

Unter dem neuen Namen „Clean Hydrogen“ setzt die EU die institutionalisierte öffentlich-private Partnerschaft FCH 2 JU fort. Ziel ist es, die Entwicklung und den Einsatz der europäischen Wertschöpfungskette für saubere Wasserstofftechnologien zu beschleunigen. Die Partnerschaft wird einen Beitrag zu einem nachhaltigen, dekarbonisierten und vollständig integrierten Energiesystem leisten und damit die Umsetzung der EU-Wasserstoffstrategie voranbringen.

Die Schwerpunkte der Forschungs- und Innovationsaktivitäten der neuen Partnerschaft werden auf der Erzeugung von erneuerbarem Wasserstoff und auf der Infrastruktur liegen (Verteilung und Speicherung, auch von kohlenstoffarmem Wasserstoff).

Forschungs- und Innovationstätigkeiten auf Technologieebene zur Nutzung von Wasserstoff werden weiterhin in der Partnerschaft Clean Hydrogen berücksichtigt.

Dagegen wird die Wasserstoffnutzung in der Endanwendung auf Systemebene vorwiegend durch andere Partnerschaften abgedeckt. Die Nutzung im Transportbereich, beispielsweise, soll in Partnerschaften wie „Zero Emission Road Transport“ oder „Zero Emission Waterborne Transport“ vorangebracht werden.

Das Budget der Partnerschaft beträgt von öffentlicher Seite bis zu 1 Milliarde Euro. Private Partner sollen das Finanzvolumen um mindestens 1 Milliarde Euro ergänzen.

Die jährlichen Förderaufrufe werden in eigenen Arbeitsprogrammen durch das Joint Undertaking veröffentlicht.

Weitere Information finden Sie auf der Webseite der Clean Hydrogen Partnerschaft.

Dies ist eine sogenannte institutionalisierte Europäische Partnerschaftsinitiative.

 

Ihr Ansprechpartner: Simon Serowy |

Batterien spielen eine zentrale Rolle für das Ziel der EU, bis 2050 klimaneutral zu werden. Um die Batterieforschung gezielt zu fördern und eine weltweit führende, nachhaltige und zirkuläre europäische Batteriewertschöpfungskette zu etablieren, wurde eine öffentlich-private Partnerschaft zur Batterieforschung ins Leben gerufen.

Die Partnerschaft „BATT4EU - Towards a competitive European industrial battery value chain for stationary applications and e-mobility“ soll Europa darauf vorbereiten und entsprechend ausrüsten, bis 2030 die Batterietechnologien der nächsten Generation herzustellen und zu vermarkten. Konkretes Ziel des entsprechenden Innovationsprogramms ist es, eine emissionsfreie Mobilität einzuführen und Speichermöglichkeiten für erneuerbare Energien zu schaffen. Damit wird diese Partnerschaft direkt zum Erfolg des European Green Deal beitragen.

Außerdem wird die Partnerschaft als Katalysator fungieren, um das Engagement der privaten Seite zu unterstützen und anzukurbeln: Sie wird die Bildung von Clustern und den Technologietransfer erleichtern, Wissen verbreiten und die neuen Fähigkeiten fördern, die für Entwicklung und Einführung der neuen Technologien erforderlich sind.

Die Ausschreibungen, die zu den Zielen der Partnerschaft beitragen, finden Sie in Destination 2 des Arbeitsprogramms von Cluster 5.

Weitere Information finden Sie auf der Webseite der Partnerschaft BATT4EU.

Dies ist eine sogenannte ko-programmierte Europäische Partnerschaftsinitiative.

 

Ihr Ansprechpartner: Dr. Maik Scholz |

Auf den Bau- und Gebäudesektor entfällt ein erheblicher Anteil unseres Energie- und Ressourcen­verbrauchs. Die Partnerschaft Built4People ist auf diesen Bereich ausgerichtet. Dabei stehen sowohl Aspekte der Nachhaltigkeit als auch der Mensch selbst im Mittelpunkt. In diesem Sinne verfolgen die Forschungs- und Innovationsvorhaben hier einen ganzheitlichen Ansatz. Zudem sollen sie den effektiven Übergang der Erkenntnisse in den Markt vorantreiben.

Auf den Gebäudebereich entfallen etwa 50 Prozent aller Rohstoffe, 30 Prozent des Wasserverbrauchs, 40 Prozent des Energieverbrauchs und 36 Prozent der CO₂-Emissionen. Der Anteil der Kohlenstoffemissionen liegt bei 10 bis 12 Prozent. Und: Die Abfallströme in Bau- und Rückbau sowie bei Abbrucharbeiten gehören mit 25 bis 30 Prozent zu den voluminösesten in der EU.

Um hier mehr Nachhaltigkeit zu erzielen, will Built4People alle Akteure der Wertschöpfungskette des Gebäudesektors und auch des gesamten Lebenszyklus‘ von Gebäuden stärker einbeziehen. Ziele der Partnerschaft sind insbesondere:

  • höhere Leistungsfähigkeit von Gebäuden mit geringerer Umweltauswirkung durch eine erhebliche Steigerungsrate von ganzheitlichen Renovierungen,
  • höhere Qualität bei gleichzeitiger Kostenreduzierung im Bau- und Gebäudesektor, um so das Klima, die Umwelt und das kulturelle Erbe zu schützen und bessere Lebensbedingungen zu gewährleisten.

 

Partnership Built4People in Horizont Europa

Weil sich die Ziele der Built4People-Partnerschaft mit denen des Rahmenprogramms ergänzen, verfolgt Horizont Europa einen koordinierten Ansatz. Daher finden Sie die Ausschreibungen zu den Zielen der Partnerschaft in Destination 4 des Arbeitsprogramms von Cluster 5.

Dies ist eine sogenannte ko-programmierte Europäische Partnerschaftsinitiative.

 

Ihre Ansprechpartnerin: Priska Sonntag |

Die DUT-Partnerschaft führt die Aktivitäten der Joint-Programming-Initiative Urban Europe fort. Ziel ist es, Städte, Stadtteile, Unternehmen, gesellschaftliche Akteurinnen und Akteure und Forschungseinrichtungen für den dringend notwendigen städtischen Wandel zu mobilisieren und eine nachhaltige Zukunft für Städte zu ermöglichen. Dazu bilden insgesamt 67 Partnerinnen und Partner aus 28 Ländern, darunter viele Ministerien, ein großes Netzwerk und bringen ihre Kompetenzen, Fachkenntnisse und Kapazitäten ein.

Die Partnerschaft begegnet komplexen städtischen Herausforderungen mit einem integrativen Ansatz. Sie konzentriert sich auf die Unterstützung und Beschleunigung von urbanen Transformationsprozessen und setzt dabei auf eine Kombination von Forschung und Innovation und Kapazitätsaufbau auf lokaler Ebene. Unter Einbeziehung der städtischen Akteurinnen und Akteure sollen urbane, regionale und nationale Zielsetzungen und Strategien berücksichtigt und in lokales Handeln übersetzt werden. Sie leistet damit einen wichtigen Beitrag zur europäischen und globalen Mission für klimaneutrale Städte, zum Europäischen Green Deal und zur Städteagenda der EU.

Den thematischen und konzeptionellen Rahmen für die Umsetzung setzt die DUT Roadmap. Darin sind drei thematische Schwerpunkte, die sogenannten Transition Pathways, definiert:

  • 15 Minute City“ (15mC): Neue Konzepte für urbane Räume und Mobilitätssysteme
  • Positive Energy Districts“ (PED): Schlüsselinstrumente für die städtische Energiewende
  • Circular Urban Economies“ (CUE): Integrierter Ansatz für regenerative Kreislaufwirtschaft in Städten

Interessierte aus Deutschland können sich zur Zeit nur an zwei dieser Transition Pathways beteiligen. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert erfolgreiche Projekte im Rahmen der 15mC. PED werden vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) gefördert. Eine Beteiligung an Projekten zum Transition Pathway CUE ist für deutsche Antragstellende zur Zeit nicht möglich. Detailliertere Informationen finden Sie in der ressortübergreifende Rahmenförderbekanntmachung vom 18.09.2023.

Die DUT ist eine sogenannte ko-finanzierte Europäische Partnerschaftsinitiative mit einem Gesamtbudget von derzeit 430 Millionen Euro. Circa 300 Millionen Euro sind für die Ausschreibungen der DUT-Partnerschaft eingeplant. Diese erfolgen über eigene Programme und werden auf der DUT-Webseite und im DUT-Newsletter bekanntgegeben. Auch im NKS-KEM-Newsletter informieren wir Sie über aktuelle Ausschreibungen und Wissenswertes zur DUT-Partnerschaft.

Mehr Informationen finden Sie auch auf der Webseite der DUT-Partnerschaft.

Ihre Ansprechpartnerin in der NKS KEM: Evelyn Echeverria |