Destination 1: Klimaforschung liefert die notwendige Wissensbasis über das Erdsystem

Das Arbeitsprogramm zu Cluster 5 ist thematisch strukturiert nach sogenannten „Destinations“. Darunter finden Sie die Förderaufrufe mit den entsprechenden Forschungs- und Innovationsvorhaben, für die Sie Fördermittel beantragen können. Die Aktivitäten in Destination 1 sollen Wissen und Daten über das Erdsystem und dessen Funktionsweise bereitstellen und damit den Übergang zu einer klima­neutralen und klimaresilienten Gesellschaft unterstützen.

Transparente Erdkugel auf dem Landweg. Die Erdkugel aus Glas reflektiert die Natur.
© Enrico Obergefäll - stock.adobe.com

Ziel der Klimaforschung in Cluster 5 ist es, Europas wissenschaftliche Exzellenz in der internationalen Klimaforschung zu stärken und die internationalen Bemühungen im Klimaschutz weiterhin maßgeblich zu unterstützen. Destination 1 trägt dabei direkt zu zentralen strategischen Prioritäten der Europäischen Union bei, insbesondere zur Green Transition, zur Digital Transition sowie zu einer widerstandsfähigen, wettbewerbsfähigen und inklusiven EU.

Hierfür soll die Klimaforschung eine breite und tiefe Wissensbasis über das Erdsystem schaffen und bereitstellen. So schafft sie die Grundlage für wirksame Strategien im Umgang mit dem Klimawandel – und ermöglicht es Europa, seine Klimaziele bis 2030 sowie den gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Wandel hin zu Klimaneutralität und -widerstandsfähigkeit bis 2050 zu begleiten.

Die Klimaforschung unter Destination 1 soll insbesondere

  • ein besseres Verständnis über vergangene, aktuelle und zu erwartende künftige Änderungen im Klima schaffen,

  • Aussagen über Auswirkungen des Klimawandels auf Ökosysteme und Menschen treffen,

  • Wissenslücken zu Klimarisiken, Wechselwirkungen und Folgen schließen und

  • Instrumente entwickeln, die politische Entscheidungsträger bei wirksamen Anpassungs- und Minderungsmaßnahmen unterstützen und Synergien sowie Zielkonflikte mit anderen Politikbereichen berücksichtigen.

Strategische Hauptrichtungen: “key strategic orientiations

Der zweite Strategische Plan (2025-27) für Horizont Europa definiert mehrere strategische Hauptrichtungen („Key Strategic Orientations“, KSOs), die die Arbeitsprogramme bis 2027 maßgeblich prägen. Sie spiegeln die aktuellen politischen Prioritäten der Europäischen Union wider und zeigen auf, wie Forschung und Innovation zur Bewältigung zentraler gesellschaftlicher, technologischer und ökologischer Herausforderungen beitragen.

Destination 1 ist dabei direkt den Orientierungen „Green Transition“ , „Digital Transition“ sowie „A more resilient, competitive, inclusive and democratic Europe“ zugeordnet. Durch diese thematische Ausrichtung leistet Destination 1 einen wesentlichen Beitrag zu Klimaschutz und Klimaanpassung in Europa und weltweit und bildet eine zentrale wissenschaftliche Grundlage für eine nachhaltige Transformation.

Erwartete Wirkung: „expected impact

Die Expected Impacts sind fester Bestandteil des Strategischen Plans von Horizont Europa und definieren die Wirkungen, die Forschung und Innovation bis 2027 erzielen sollen. Destination 1 trägt vor allem zum Expected Impact „Advancing science for a fair transition to a climate-neutral and resilient society“ (Impact 21) bei, der den Ausbau der wissenschaftlichen Grundlage für Klimaschutz und Klimaanpassung beschreibt.

Darüber hinaus liefert Destination 1 indirekte Beiträge zu weiteren erwarteten Wirkungen des Strategischen Plans, insbesondere

  • Impact 24 zur nachhaltigen Energienutzung sowie
  • Impact 26 zur Entwicklung klimaneutraler und datenbasierter Mobilitätssysteme.

Auf dieser Basis verfolgt Destination 1 vier zentrale Ziele, die den inhaltlichen Schwerpunkt der geförderten Forschung prägen:

Dieses Ziel umfasst die wissenschaftliche Weiterentwicklung des Verständnisses von Klima, Klimadynamiken und Klimarisiken. Im Mittelpunkt stehen präzisere Erkenntnisse über das Erdsystem, die Bewertung von Extremereignissen und komplexen Risikokaskaden sowie die Entwicklung von Szenarien für klimaneutrale und klimaresiliente Zukunftspfade. Auf dieser Basis können Entscheidungsträger in Politik, Verwaltung und Wirtschaft wirksame Maßnahmen für Klimaschutz und Anpassung planen und umsetzen. Gleichzeitig stärkt die Forschung das öffentliche Bewusstsein für Klimarisiken und fördert gesellschaftliche Teilhabe an Transformationsprozessen.

Ein zentrales Ziel ist die Bereitstellung neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse, die internationale Klimabewertungsprozesse wie IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change), IPBES (Intergovernmental Platform on Biodiversity and Ecosystem Services) oder CMIP (Coupled Model Intercomparison Project) maßgeblich unterstützen. Forschende entwickeln verbesserte Modelle, Datensätze und Methoden, die helfen, Unsicherheiten zu reduzieren und Wissenslücken etwa zu Klimafolgen, Biodiversitätseffekten oder sozialen Auswirkungen zu schließen. Dadurch entstehen solide Grundlagen für globale Klimastrategien, frühzeitige Risikobewertungen und langfristige politische Planungen.

Dieses Ziel fördert die wissenschaftliche Exzellenz und den Kapazitätsaufbau in allen EU-Mitglieds- und assoziierten Staaten. Durch Kooperationen, gemeinsame Forschungsinfrastrukturen, offene Datenplattformen und interdisziplinäre Zusammenarbeit wird ein leistungsfähiger, gut vernetzter und inklusiver Europäischer Forschungsraum geschaffen. Dadurch können Regionen mit unterschiedlichen Ausgangsbedingungen gleichermaßen am Fortschritt der Klimaforschung teilhaben, was langfristig zu einer stärkeren europäischen Position in internationalen Forschungsinitiativen führt.

Dieses Ziel ist darauf gerichtet, Klimaschutz-, Anpassungs- und Nachhaltigkeitsstrategien im Gesamtzusammenhang zu betrachten. Forschung untersucht, wie Klimapolitik mit Biodiversität, Ökosystemschutz, Kreislaufwirtschaft, sozialer Gerechtigkeit und anderen Nachhaltigkeitszielen zusammenwirkt. Dabei geht es darum, positive Wechselwirkungen aufzuzeigen, Zielkonflikte und mögliche unerwünschte Effekte zu identifizieren sowie wissenschaftlich fundierte Empfehlungen für integrierte Transformationspfade zu entwickeln. So werden klimarelevante Maßnahmen in ein breites, gesellschaftlich tragfähiges Nachhaltigkeitsverständnis eingebettet.