Der SET-Plan – eine tragende Säule der EU-Energiepolitik

Der „Strategic Energy Technology Plan“ (SET-Plan) wurde 2007 als Strategie für den Übergang zu einem klimaneutralen Energiesystem auf europäischer Ebene entwickelt. Seit 2015 gibt er Leitlinien für die Energieforschungs- und Innovationsförderung in der EU - und seit 2021 auch im Rahmen von Horizont Europa - vor.

Grafik, die zeigt, wie sich die zehn key actions des SET-Plan von den Research, Innovation and Competitiveness Priorities der Energy Union ableiten.
© Projektträger Jülich

Der SET-Plan definiert konkrete Maßnahmen zur Umsetzung der 2030-Energie- und Klimaziele der EU, indem:

  • die Koordinierung der nationalen Forschungs- und Innovationsaktivitäten (F&I) zur Entwicklung kohlenstoffarmer Energien zwischen den EU-Mitgliedstaaten und vier assoziierten Ländern (Norwegen, Island, Türkei und Schweiz) unterstützt
  • die nationalen F&I-Programme auf seine Agenda abstimmt.

 

Nach dem Auftakt der Energieunion im Jahr 2015 unter der Präsidentschaft von Jean-Claude Juncker (2014-2019) wurde der SET-Plan in die fünfte Säule der Energy Union (Forschung, Innovation und Wettbewerbsfähigkeit) integriert, die um sechs F&I-Prioritäten herum aufgebaut ist. Der SET-Plan greift diese F&I-Prioritäten auf, indem er sie in 10 „Key Actions" umsetzt.

Gremien aus Vertreterinnen und Vertretern der EU-Mitgliedstaaten und assoziierten Ländern sowie Stakeholdern aus dem Industrie- und Hochschulbereich erarbeiten und definieren spezifische F&I Ziele und Strategien für die „Key Actions“. Sie umfassen die gesamte Innovationskette, von der Grundlagenforschung bis zur Markteinführung, sowohl hinsichtlich der Finanzierung als auch hinsichtlich des regulatorischen Rahmens.

 

Implementation Working Groups: Ziele, Strategien und Umsetzungspläne – Stakeholder gestalten mit

Zur Erreichung der SET-Plan Ziele und zur Implementierung der Strategien wurden seit 2017 14 Umsetzungspläne beziehungsweise „Implementation Plans“ (IPs) entworfen. Die IPs umfassen Forschungs- und Innovationsaktivitäten, die durch nationale Förderprogramme der Mitgliedstaaten umgesetzt werden sollen, und werden von 14 entsprechenden thematischen Arbeitsgruppe („Implementation Working Groups“ - IWGs) umgesetzt. Die 14 IWGs überwachen die Fortschritte bei der Umsetzung der Ziele des SET-Plans und melden sie dem „SET-Plan Information System“ (SETIS), das offen zugängliche Informations-, Wissensmanagement- und Verbreitungssystem für den Europäischen SET Plan. SETIS hilft bei der Umsetzung des SET-Plans, beobachtet und informiert in den jährlichen Monitoringberichten über die Fortschritte und Erfolge und veröffentlicht alle SET Plan Dokumenten (u. a. die IPs) auf seiner eigenen Webseite.

Der SET-Plan-Fortschrittsbericht 2022 ist hier erhältlich.

Auch die Forschungs- und Innovationsprojekte im Arbeitsprogramm von Cluster 5 unter Horizont Europa sollen das Erreichen der Ziele und Strategien des SET-Plans unterstützen.

 

Revamp SET Plan

Der SET-Plan ist das zentrale Instrument für den Austausch mit den Mitgliedstaaten, der Industrie und den Stakeholdern über die F&I-Politik und Programme für saubere Energie. Daher muss er im Laufe der Zeit weiterentwickelt werden, um die Absichten der Energieakteure wirksam aufeinander abzustimmen und die gemeinsamen europäischen Ziele zu stärken.

Die Notwendigkeit einer Stärkung und Neuausrichtung der F&I im Bereich der sauberen Energietechnologien unter Berücksichtigung der technologischen und geografischen Besonderheiten der Mitgliedstaaten wird durch den europäischen „Green Deal" unterstrichen. Um die Anforderungen aus dem „Green Deal“ widerzuspiegeln und den Übergang zu sauberer Energie zu steuern, müssen die Ziele und Vorgaben des SET-Plans entsprechend aktualisiert werden.

Angesichts der Einführung des Fit-for-55-Pakets im Rahmen des europäischen „Green Deal“ und der Notwendigkeit, die Wettbewerbsfähigkeit der EU im Bereich der sauberen Energietechnologien zu verbessern, arbeitet der SET-Plan daran, seine Ziele und Vorgaben zu erweitern und seinen Geltungsbereich auf neue Technologien auszudehnen.

Die Überarbeitung des SET-Plans („Revamp") ist derzeit im Gange und trägt zur Umsetzung der neuen politischen Agenda für den Europäischen Forschungsraum (EFR) bei. In der Agenda sind 20 konkrete Maßnahmen für den Zeitraum 2022–2024 vorgesehen, die zu den EFR-Prioritätsbereichen beitragen. Die Prioritätsbereiche des EFR wurden 2021 im Pakt für Forschung und Innovation in Europa festgelegt. Der Pakt soll EU-, nationale und regionale Ressourcen mobilisieren, indem er den öffentlichen Ausgaben für Forschung und Entwicklung Priorität einräumt. Darüber hinaus wird er die Voraussetzungen und Unterstützung für stärkere, private Investitionen in Forschung und Innovation schaffen. Konkret ist die Überarbeitung des SET-Plans eines der Ziele der Aktion 11: Ein EFR für die grüne Transformation.

Weitere Einzelheiten über den Europäischen Forschungsraum (EFR) finden Sie hier.