22.07.2025 Horizont Europa
Europäische Kommission startet öffentliche Kommentierungsrunde zum kommenden Europäischen Rahmenprogramm
Am 16. Juli 2025 legte die Europäische Kommission ihren Entwurf für das nächste Rahmenprogramm für Forschung und Innovation vor. Bis in den Herbst hinein besteht die Möglichkeit für Stakeholder aus Forschung, Wirtschaft und Zivilgesellschaft, Stellung zu nehmen und eigene Impulse einzubringen. Der Vorschlag sieht ein eigenständiges Programm mit erweitertem Budgetrahmen vor. Auch auf Seite der Antragstellenden sind Veränderungen geplant, insbesondere mit Blick auf Vereinfachung.
Am 16. Juli 2025 hat die Europäische Kommission ihren Vorschlag für das zehnte Rahmen-programm für Forschung und Innovation vorgestellt. Das Programm trägt weiterhin den Namen Horizont Europa, soll im Zeitraum 2028 bis 2034 laufen und sieht ein Budget von etwa 175 Milliarden Euro vor. Gleichzeitig wurde eine öffentliche Konsultation gestartet, bei der Stakeholder aus Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft bis 15. September 2025 ihre Einschätzungen und Empfehlungen einbringen können. Mit der Öffnung der Entwürfe für eine breite Rückmeldung geht die EU-Kommission nun einen wichtigen Schritt, der sicherstellen soll, dass Horizont Europa 2028–2034 nicht nur große Ambitionen hat, sondern auch passgenau, effizient und zugänglich wird.
Die grundsätzliche Struktur des Programms soll laut Kommissionsvorschlag erhalten bleiben. Eine wesentliche Neuerung ist jedoch die Einführung einer vierten Säule mit dem Fokus auf den Europäischen Forschungsraum (ERA). Die Verbundforschung wird weiterhin in Säule II („Competitiveness & Society“) gebündelt, die künftig noch stärker mit dem geplanten Europäischen Wettbewerbsfähigkeitsfonds (ECF) verzahnt sein soll.
Für Teilnehmende an Verbundprojekten plant die Kommission zudem verschiedene Änderungen mit dem Ziel, Verfahren zu vereinfachen. So ist vorgesehen, künftig nicht mehr zwischen Innovationsaktionen (IA) und Forschungs- und Innovationsaktionen (RIA) zu unterscheiden. Darüber hinaus soll die Förderquote für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) künftig bis zu 100 % betragen. Ausschreibungstexte sollen klarer formuliert und kompakter werden. Die Dauer vom Projektantrag bis zum Fördervertrag soll maximal sieben Monate betragen. Zudem ist eine generelle Umstellung auf Pauschalkosten (Lump Sums) für die Projektabrechnung vorgesehen.
Mit der Veröffentlichung der Vorschläge zum neuen Rahmenprogramm, dem ECF sowie dem mehrjährigen Finanzrahmen hat die Kommission den Startschuss für das sogenannte Trilogverfahren gegeben – die Verhandlungen zwischen Kommission, Rat und Europäischem Parlament. Dabei ist mit substanziellen Änderungen sowohl hinsichtlich der Inhalte als auch beim Budget zu rechnen. Der Abschluss der Verhandlungen wird voraussichtlich erst im Laufe des Jahres 2027 erfolgen.
Aus der Pressemeldung zu Horizont Europa 2028-2034 sowie den veröffentlichten Entwürfen können Sie mehr Informationen zum EU-Kommissionsvorschlag entnehmen. Schauen Sie sich hier unten auch die Verordnungsvorschläge an:
- Verordnungsvorschlag zu Horizont Europa 2028-2034
- Vorschlag zum spezifischen Programm zu Horizont Europa 2028-2034
- Verordnungsvorschlag zum Europäischen Wettbewerbsfähigkeitsfonds
Geben Sie der EU-Kommission Ihr Feedback: Kommentierung des mehrjährigen Finanzrahmens inklusive Horizont Europa 2028-2034 und europäischen Wettbewerbsfähigkeitsfonds